Baseball (japanisch 野球, yakyū, deutsch „Feld-Ball“) ist eine der beliebtesten Sportarten in Japan seit seiner Einführung aus Amerika 1872.
Neben zwei Profiligen wird es im ganzen Land an Hochschulen sowie Mittel- und Oberschulen gespielt. Die Oberschulen ermitteln zweimal im Jahr im Kōshien-Stadion in Nishinomiya die beste japanische Schulmannschaft.
Neben dem Baseball im eigenen Land bekommen in Japan auch die japanischen Profis im amerikanischen Major League Baseball viel Aufmerksamkeit. Japan gewann im Jahr 2006 die erste Austragung der World Baseball Classic, dem ersten Wettbewerb von Nationalmannschaften aus Spielern der obersten Profiligen, und konnte 2009 seinen Titel verteidigen.
Baseball wurde 1872, kurz nach der Öffnung des Landes, von Horace Wilson nach Japan gebracht. In einer Zeit, als Japan Neuerungen aus dem Westen aufgeschlossen gegenüberstand, wurde das Spiel schnell populär. Es sollte allerdings über 30 Jahre dauern, bis die Professionalisierung des Sports einsetzte.
Der erste Austausch mit den USA fand 1905 statt als die Mannschaft der Waseda-Universität die USA besuchte. 1908 wiederum zeigte das Reach All-American auf seiner Welttournee mit Halt in Japan dort den amerikanischen Profibaseball. Die ersten japanischen Profi-Teams wurden 1920 gegründet, lösten sich jedoch bald wieder auf. 1934 wurde mit dem Vorläufer der Yomiuri Giants das erste bis heute existierende professionelle Team gegründet. Nachdem schnell weitere Mannschaften aufgestellt wurden, konnte 1936 die erste japanische Baseball-Liga starten.
Nachdem der Spielbetrieb im letzten Kriegsjahr ausgesetzt werden musste, gründete sich 1945 die japanische Baseball-Organisation (日本野球機構, nihon yakyū kikō) neu. In der Folge wuchs die Popularität von Baseball in Japan weiter, seit Jahrzehnten zieht der Sport jedes Jahr Millionen in die Stadien.
Bei den Olympischen Spielen konnte Japan im Baseball überzeugen, 1992 wurde die Bronzemedaille, 1996 die Silbermedaille gewonnen. Zudem findet das japanische Baseball zunehmend Beachtung in den USA, dem „Mutterland des Baseball“. Mehrere japanische Profis spielen in der MLB, und 2004 konnte Suzuki Ichirō mit 262 Hits in einer Saison den aus dem Jahr 1920 stammenden Rekord von George Sisler brechen.
Meister der Japanische Baseball-Liga