Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im österreichischen Fußball. Bereits seit der Saison 1911/12 wurde unter dem Titel Erste Klasse eine Fußballmeisterschaft in Österreich nach dem Ligasystem ausgetragen; sie wird seitdem durchgeführt, ihr Modus machte jedoch etliche Veränderungen durch.
Dies gilt auch für ihr Verbreitungsgebiet: In den Anfangs-Jahrzehnten bis hin zur Auflösung des ÖFB 1938 handelte es sich offiziell um die Meisterschaft von Niederösterreich inklusive Wien, später nur noch Wien. Anders als im benachbarten DFB gab es keine Endrunden mit den anderen regionalen Meistern. Allerdings wurde der Wiener Meister frühzeitig und durchgängig als „der“ Österreichische Meister betrachtet, was sich wegen der Spielstärke der Liga auch anbot und international akzeptiert war. Doch auch nach der erstmaligen Umbenennung zur Nationalliga Mitte der 1930er Jahre spielten weiterhin keine Vereine außerhalb Wiens mit. Noch bis vor der Saison 1949/50 wurde die (seit 1924) Profi-Liga unter Ausschluss der Mannschaften außerhalb Wiens und Niederösterreichs geführt (ausgenommen Gauliga Ostmark 1938 bis 1945), weshalb erst seit dieser Saison eine gesamtösterreichische Fußballliga existiert. Bis inklusive der Saison 1964/65 hieß diese Liga Staatsliga bzw. Liga A, anschließend hieß sie Nationalliga. Die 1974/75 eingeführte Bundesliga trug zwischen 2014/15 und der Saison 2020/21 den Sponsornamen tipico-Bundesliga, seit 2021/22 wird sie vom österreichischen Wettunternehmen ADMIRAL gesponsert. Unter den zwölf teilnehmenden Vereinen werden der Österreichische Meister ermittelt und neben dem ÖFB-Cup Startplätze für die Europacupwettbewerbe ausgespielt.
ÖFU-Liga (Tagblatt-Pokal) | ||
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Saison | Meister | |
1900/01 | Wiener AC | |
1901/02 | Wiener AC | |
1902/03 | Wiener AC |
Im Jahre 1894 fand in Österreich zwischen dem First Vienna FC 1894 und dem Vienna Cricket and Football-Club das erste Fußballwettspiel nach den Regeln der englischen FA statt. Bereits drei Jahre später wurde mit dem Challenge-Cup ein erster Cupbewerb ausgeschrieben, an dem alle Vereine Österreich-Ungarns teilnehmen konnten. Neben diesem Bewerb hatte die im Jahre 1900 durch Mark Nicholson gegründete Österreichische Fußball-Union das Ziel, eine eigene Meisterschaftskonkurrenz nach Tabellenmodus einzuführen. Noch in ihrem Gründungsjahr gelang es der ÖFU, alle damals bedeutenden österreichischen Fußballvereine für dieses Vorhaben zu gewinnen. In die erste Klasse wurden die Vereine WAC, Cricketer, Vienna, Wiener FC 1898 und Victoria eingeteilt, wobei letztere vorerst freiwillig in der zweiten Klasse startete. Als Sponsor für eine Meisterschaftstrophäe konnte die Zeitung „Neues Wiener Tagblatt“ gewonnen werden, wodurch die erste österreichische Fußballmeisterschaft heute in der Fußball-Literatur als Tagblatt-Pokal bekannt ist, wenngleich sich auf den damals vergebenen Meisterschaftsmedaillen der offizielle Titel „Meisterschaft der ÖFU“ fand. Der österreichische Unions-Meisterschaft wurde vier Spielzeiten lang ausgetragen, wobei die letzte Saison nicht beendet wurde. Alle drei Meisterschaften gewann der WAC, wodurch die als Wanderpokal titulierte Trophäe, wie in den Statuten festgelegt, in den Besitz des dreimaligen Siegers überging.
Die Unions-Meisterschaft ging an der Eigensinnigkeit der Vereine zu Grunde. Die Vienna und die Cricketer traten beide aus dem Verband aus und schlossen sich am 17. Jänner 1904 dem neuen ÖFV an. Da zahlreiche Vereine den beiden Großklubs folgten, bedeutete dies das Ende der ÖFU, die sich am 24. Jänner 1904 auflöste. Grund für den Verbandsausstieg war eine vermeintliche Bevorzugung des WAC durch den Verband. Cricketer war 1901 Vizemeister hinter dem WAC geworden, wobei das entscheidende Spiel zu früh abgepfiffen wurde. Aus diesem Grund war der Verein bereits in der Saison 1902 der Meisterschaft ferngeblieben. Die Vienna, Vizemeister 1903, reklamierte, dass in ihrem entscheidenden Spiel der Gegner einen unberechtigten Spieler eingesetzt hätte. Der Verein hatte damals am letzten Spieltag vollkommen überraschend gegen Graphia 1:3 verloren, wodurch der WAC die Döblinger in der Tabelle noch überholte. Der ÖFV als nunmehr alleiniger Fußballverband Österreichs versuchte 1906 eine eigene Meisterschaft zu etablieren, die jedoch auf Grund der Verbandsstreitigkeiten bereits in der ersten Saison zum Erliegen kam. An der Erstligameisterschaft nahmen die Klubs WAC, Vienna, Cricketer, Rapid, Sportvereinigung, Graphia, Victoria und Germania teil, wobei während der Meisterschaft aller Erstligaklubs bis auf die Vienna aus der Meisterschaft sukzessive austraten. Der ÖFV hatte die Teilnahme an der Meisterschaft als freiwillig erklärt, die Meisterschaftsspiele brachten jedoch weitaus kleinere Zuschauerzahlen als internationale Freundschaftsspiele, so dass die meisten Vereine bald wieder das Interesse an der Meisterschaftsrunde verloren hatten.
Im Jahre 1911 wurde ein neuer Versuch unternommen, eine österreichische Fußballmeisterschaft zu etablieren. Treibende Kraft war hierbei der Präsident des Niederösterreichischen Fußballverbandes Ignaz Abeles, dem im Folgenden auch die Austragung des Bewerbes übergeben wurde. Das Jahr 1911 für die Schaffung einer Meisterschaftskonkurrenz ergab sich aus einer günstigen Ausgangsposition, denn fast alle Wiener Großklubs waren in finanzielle Schwierigkeiten gekommen und somit fast abhängig von den Geldern aus den Meisterschaftspflichtspielen. Beim WAC traten zudem zahlreiche Spieler aus, die mit dem WAF einen neuen Verein gründeten, aber auch Cricketer verlor das Gros seiner Spieler, die ihrerseits den Wiener Amateur-SV ins Leben riefen. Die erste österreichische Fußballmeisterschaft 1911/12 stieß anders, als ihre Vorgänger, auf großes Interesse der Bevölkerung sowie der Medien. Das erste Match wurde am 3. September 1911 zwischen dem Sport-Club und Rudolfshügel (4:1) ausgetragen, erster Torschütze war Willy Schmieger. Erster Meister des ÖFV konnte Rapid vor Sport-Club werden.
Saison | Niederösterreich (NÖFV) |
Böhmen DFVfB KSPKČ OeFV |
Alpenland (DAFV) |
Mähren-Schlesien DFVfMuSch NFAMS |
Polen DFVfP ZPPN | |||||
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ÖFV: Erste Klasse | ||||||||||
1911/12 | SK Rapid Wien | – | – | DSV Troppau | – | |||||
1912/13 | SK Rapid Wien | DFC Prag | SK Sturm Graz | DSV Troppau | KS Cracovia | |||||
1913/14 | Wiener AF | DFC Prag | SK Sturm Graz | DSV Troppau | KS Cracovia | |||||
1914/15 | Wiener AC | während des Ersten Weltkriegs eingestellt | ||||||||
1915/16 | SK Rapid Wien | |||||||||
1916/17 | SK Rapid Wien | DFC Prag | während des Ersten Weltkriegs eingestellt | |||||||
1917/18 | Floridsdorfer AC | während des Ersten Weltkriegs eingestellt | ||||||||
1918/19 | SK Rapid Wien | – | SK Sturm Graz | – | – |
Zum Zeitpunkt der Erstaustragung der neuen ÖFV-Meisterschaft bestand das Kaiserreich nicht nur aus dem heutigen Österreich. So wurden nicht nur im damaligen Kernland, sondern auch in anderen Gebieten, für die im ÖFV eigene Unterverbände bestanden, ab 1912 Meisterschaften im Tabellenmodus ausgerichtet. Gewann die erste österreichische Meisterschaft des NFV Rapid, so siegte in der ersten polnischen Konkurrenz der KS Cracovia. Der schlesisch-mährische Verband fand seinen ersten Sieger im DSV Troppau, in Böhmen siegte der DFC Prag. 1913 war weiters erstmals eine Provinzmeisterschaft für österreichische Provinz-Vereine, die nicht an der Hauptkonkurrenz teilnehmen wollten, ausgeschrieben, die der SC Germania Schwechat für sich entschied. Nach dem großen Zuschauerzuspruch der österreichischen Fußballliga in ihren Anfangsjahren musste sie bereits im Jahre 1914 auf Grund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges vorerst wieder beendet werden. Schließlich einigten sich Verband und Vereine darauf, die Meisterschaften während des Krieges fortzuführen, im Gegenzug wurde die Abstiegsregel für diesen Zeitraum außer Kraft gesetzt. Das bedeutete, dass stets alle Erstligavereine in der höchsten Spielklasse verbleiben, die Zweitligameister aber nicht aufsteigen konnten. Nach Ende des Ersten Weltkrieges fasste der Fußball auch zunehmend außerhalb des Wiener Großraums Fuß. 1919/20 wurde erstmals eine kleine Landesmeisterschaft des neuen Fußball-Verbandes für Oberösterreich und Salzburg ausgeschrieben, bereits eine Saison später tat es ihm der Steirische Fußballverband gleich.
Saison | Österreichischer Meister | |
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ÖFV (NFV): Erste Klasse | ||
1919/20 | SK Rapid Wien | |
1920/21 | SK Rapid Wien | |
1921/22 | Wiener Sport-Club | |
1922/23 | SK Rapid Wien | |
ÖFB (WFV): Erste Klasse | ||
1923/24 | Wiener Amateur-SV | |
1924/25 | SC Hakoah Wien | |
ÖFB (WFV): I. Liga | ||
1925/26 | Wiener Amateur-SV | |
1926/27 | SK Admira Wien | |
1927/28 | SK Admira Wien | |
1928/29 | SK Rapid Wien | |
1929/30 | SK Rapid Wien | |
1930/31 | First Vienna FC 1894 | |
1931/32 | SK Admira Wien | |
1932/33 | First Vienna FC 1894 | |
1933/34 | SK Admira Wien | |
1934/35 | SK Rapid Wien | |
1935/36 | SK Admira Wien | |
1936/37 | SK Admira Wien | |
ÖFB (WFV): Nationalliga | ||
1937/38 | SK Rapid Wien |
Währenddessen ging die Entwicklung des Fußballgeschehens in Wien bereits einen Schritt weiter. Nachdem die Liga nach Kriegsende wieder unter normalen Umständen durchgeführt werden konnte, machte sich zusehends ein Schein-Amateurismus breit. Es entwickelte sich ein erster Starkult – berühmtestes Beispiel war Pepi Uridil, der unter anderem in Filmen mitspielte und mit dessen Namen unter anderem Uridil-Bier sowie Uridil-Zuckerln vertrieben wurden. Zudem wurden den Spielern meist hohe Prämien ausbezahlt, mit denen es etwa den Amateuren gelang, die berühmten ungarischen Spieler Jenő und Kálmán Konrád sowie Alfréd Schaffer an die Wien zu locken. Um den Missstand des Schein-Amateurismus zu beheben, wurde schließlich unter Druck des ÖFB-Verbandskapitäns Hugo Meisl 1924 eine reine Profi-Liga eingerichtet, wobei es sich um den ersten professionellen Meisterschaftsbetrieb außerhalb Großbritanniens handelte. Die Vereine der ersten und zweiten Leistungsstufe wurden verpflichtet, ihren Spielern ein festgesetztes Gehalt zu entrichten. Erster professioneller österreichischer Fußballmeister konnte Hakoah werden, die damals auch die „teuerste“ Mannschaft der Liga besaß.
Als Finanzspritze für die großen Vereine diente der Mitropacup, der Vorläufer des Europacups, der ab dem Jahre 1927 ausgetragen wurde. Diese Ära bildete die erfolgreichste Zeit der österreichischen Fußballliga, die international zu den europäischen Spitzenligen zählte. Viermal konnten österreichische Teams im Mitropacup triumphieren, 1931 gab es zwischen dem WAC und der Vienna sogar ein rein-österreichisches Finale, während die Nationalmannschaft als Wunderteam von sich reden machte. Vor allem Kleinverdiener bei den Klubs wurden international von jüngeren Profi-Ligen umworben; allein nach Frankreich gingen bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs knapp 100 Spieler in die Division 1.
Bis zum Jahre 1936 bedeutete die Trennung zwischen dem österreichischen Profifußball und dem Amateurfußball auch eine Trennung zwischen Wien und den Bundesländern. Die Fußballamateure in den Bundesländern nahmen bis dato – gemeinsam mit Wiener Amateurteams – an der Amateur-Staatsmeisterschaft teil. Zu Aufeinandertreffen mit den Wiener Profis kam es in Pflichtspielen nur im ÖFB-Cup, wobei diese Möglichkeit eher spärlich von den Landesverbänden genutzt wurde. Einzig der steirische und der oberösterreichische Verband schickten ihre Landesmeister ins Rennen um den österreichischen Cup. Um den unerwarteten Erfolgen der österreichischen Fußball-Amateure bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin, wo sie die Silbermedaille für Österreich erspielten, Rechnung zu tragen, gab es seitens des Wiener Verbandes verstärkt Bestrebungen, Vereine aus den Bundesländern – insbesondere aus den großen Städten Linz und Graz – ins professionelle Fußballgeschehen zu integrieren. Unter Leitung von Leo Schidrowitz wurde ein Komitee gebildet, dessen Ziel die Bildung einer semi-professionellen Nationalliga war. Als erster neuer Verein für diese Nationalliga konnte der SK Sturm Graz gewonnen werden, der für die Teilnahme an den Relegationsspielen für die Saison 1937/38 zugelassen wurde, jedoch dort am 1. Simmeringer SC scheiterte.
Saison | Österreichischer Meister | |
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ÖFB (WFV): Liga | ||
1938/39 | keine österreichische Meisterschaft | |
1939/40 | ||
1940/41 | ||
1941/42 | ||
1942/43 | ||
1943/44 | ||
1944/45 | ||
1945/46 | SK Rapid Wien | |
1946/47 | SC Wacker Wien | |
1947/48 | SK Rapid Wien | |
1948/49 | FK Austria Wien |
Saison | Österreichischer Meister | |
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Gauliga: Bereichsklasse 17 (Sport-Gau 17) | ||
1938/39 | SK Admira Wien | |
1939/40 | SK Rapid Wien | |
1940/41 | SK Rapid Wien | |
1941/42 | First Vienna FC 1894 | |
1942/43 | First Vienna FC 1894 | |
1943/44 | First Vienna FC 1894 | |
1944/45 | Saison wurde nicht fertiggespielt |
Der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 bedeutete das vorläufige Ende der österreichischen Meisterschaft. Zahlreiche Vereine wurden aufgelöst, Spieler mussten vor dem Regime ins Ausland fliehen. Die österreichische Nationalliga wurde in das Spielsystem des NSRL eingegliedert und als Gau XVII dem Gaufachwart Hans Janisch unterstellt. Der nach Ansicht der Nationalsozialisten eines deutschen Mannes unwürdige Professionalismus wurde zum 31. Mai 1938 abgeschafft, „Neuerungen“ wie der verpflichtende Hitlergruß vor und nach dem Spiel wurden eingeführt sowie der Nachwuchsbetrieb der Vereine der HJ übertragen. Die Liga als solche blieb allerdings als Meisterschaft des Donau-Alpenlands über die Jahre bestehen, die I. Liga wurde allerdings durch die neuen Bezirksklassen ersetzt. Die Spiele mit Teams aus dem „Altreich“ waren meist von Auseinandersetzungen geprägt. Höhepunkt waren hierbei die Ausschreitungen während des Spiels Schalke 04-Admira, das nach einer zweifelhaften Schiedsrichterleistung zu Schlägereien mit der Polizei geführt hatte und dazu führte, dass die Autoreifen des Gauleiters Baldur von Schirach aufgestochen wurden.
Das nationalsozialistische Regime versuchte den Spielbetrieb bis in den März 1945 aufrechtzuerhalten, die letzte Meisterschaft wurde jedoch abgebrochen und später vom ÖFB als inoffiziell erklärt. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde am 1. September 1945 die erste Runde der österreichischen Meisterschaft abgehalten, die durch die Teilung Wiens in vier Besatzungszonen unter erheblichen Schwierigkeiten erfolgte. Die Meisterschaft wurde unter dem schlichten Namen Liga unter vorläufigem Amateurstatut abgehalten und sah in den Aufstiegsbedingungen je ein Team aus der Wiener Ersten Klasse sowie ein Provinzteam vor. Dies wurde von den Landesverbänden abgelehnt und daher 1947 ein Bundesländer-Cup gestartet, zu dem jedes der neun österreichischen Landesverbände eine Mannschaft entsenden durfte. Die Attraktivität dieses Bewerbs litt stark unter der Dominanz des jeweiligen Teilnehmers aus Wien, sodass er nach der Reformierung der Liga 1949 wieder gekippt wurde.
Saison | Österreichischer Meister | |
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ÖFB: Staatsliga | ||
1949/50 | FK Austria Wien | |
1950/51 | SK Rapid Wien | |
1951/52 | SK Rapid Wien | |
1952/53 | FK Austria Wien | |
1953/54 | SK Rapid Wien | |
1954/55 | First Vienna FC 1894 | |
1955/56 | SK Rapid Wien | |
1956/57 | SK Rapid Wien | |
1957/58 | Wiener Sport-Club | |
1958/59 | Wiener Sport-Club | |
1959/60 | SK Rapid Wien | |
1960/61 | FK Austria Wien | |
1961/62 | FK Austria Wien | |
1962/63 | FK Austria Wien | |
1963/64 | SK Rapid Wien | |
1964/65 | LASK |
Am 31. Juli 1949 wurde schließlich vom ÖFB einstimmig die Wiedereinführung des Professionalismus in Ostösterreich beschlossen. Die Liga wurde in Obhut des Vereins Österreichische Fußball-Staatsliga gegeben und in die Liga A und die Liga B überführt, die die Region Wien, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark und Oberösterreich umfassten. Damit konnte das damalige Fußballzentrum Wien mit den weiteren fortschrittlichen Städten Graz und Linz verbunden werden. Den Amateurteams aus Westösterreich wurde zudem ein Platz in der Qualifikation zugedacht.
Insbesondere in dieser A-Liga mit 14 Teams und einer Berücksichtigung der lokalen Disparitäten in Österreich konnten sowohl die österreichischen Vereine als auch das Nationalteam international große Erfolge feiern. So standen 1953 gleich sechs Spieler und ein Trainer aus Österreich in der FIFA-Weltauswahl. Die führenden Spieler durften dabei zum Karriereausklang ab 30 Jahren zu ausländischen Vereinen wechseln. Im Jahre 1960 wurde die Auflösung der B-Liga beschlossen und diese durch die drei Regionalligen Ost, Mitte und West mit Amateurstatut ersetzt. Die neuen Aufsteiger erwiesen sich als zu schwach für die A-Liga, wobei sowohl die Vereine als auch das Nationalteam in dieser Periode international einen starken Rückfall hinnehmen mussten. Nachdem fünf Jahre in Folge kein Team mehr über die zweite Europacuprunde hinaus gekommen war sowie die Nationalmannschaft 1966 erstmals die WM-Qualifikation verpasst hatte, wurde die Liga reformiert.
Saison | Österreichischer Meister | |
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ÖFB: Nationalliga | ||
1965/66 | ESV Admira Wien | |
1966/67 | SK Rapid Wien | |
1967/68 | SK Rapid Wien | |
1968/69 | FK Austria Wien | |
1969/70 | FK Austria Wien | |
1970/71 | FC Wacker Innsbruck | |
1971/72 | SpG Wattens-Wacker Innsbruck | |
1972/73 | SpG Wattens-Wacker Innsbruck | |
1973/74 | SK VÖEST Linz | |
ÖFB: Bundesliga | ||
1974/75 | SpG Wattens-Wacker Innsbruck | |
ÖFB: 1. Division | ||
1975/76 | SpG FK Austria-Wiener AC | |
1976/77 | SpG Wattens-Wacker Innsbruck | |
1977/78 | FK Austria Wien | |
1978/79 | FK Austria Wien | |
1979/80 | FK Austria Wien | |
1980/81 | FK Austria Wien | |
1981/82 | SK Rapid Wien | |
ÖFB: 1. Division (16er Liga) | ||
1982/83 | SK Rapid Wien | |
1983/84 | FK Austria Wien | |
1984/85 | FK Austria Wien | |
ÖFB: 1. Division (Play-off) | ||
1985/86 | FK Austria Wien | |
1986/87 | SK Rapid Wien | |
1987/88 | SK Rapid Wien | |
1988/89 | FC Swarovski Tirol | |
1989/90 | FC Swarovski Tirol | |
1990/91 | FK Austria Wien | |
1991/92 | FK Austria Wien | |
1992/93 | FK Austria Wien | |
ÖFB: 1. Division | ||
1993/94 | SV Austria Salzburg | |
ÖFB: Bundesliga | ||
1994/95 | SV Austria Salzburg | |
1995/96 | SK Rapid Wien | |
1996/97 | SV Austria Salzburg | |
ÖFB: max-Bundesliga | ||
1997/98 | SK Sturm Graz | |
1998/99 | SK Sturm Graz | |
1999/2000 | FC Tirol Innsbruck | |
2000/01 | FC Tirol Innsbruck | |
2001/02 | FC Tirol Innsbruck | |
2002/03 | FK Austria Wien | |
ÖFB: T-Mobile-Bundesliga | ||
2003/04 | Grazer AK | |
2004/05 | SK Rapid Wien | |
2005/06 | FK Austria Wien | |
2006/07 | FC Red Bull Salzburg | |
2007/08 | SK Rapid Wien | |
ÖFB: tipp 3-Bundesliga powered by T-Mobile | ||
2008/09 | FC Red Bull Salzburg | |
2009/10 | FC Red Bull Salzburg | |
2010/11 | SK Sturm Graz | |
2011/12 | FC Red Bull Salzburg | |
2012/13 | FK Austria Wien | |
2013/14 | FC Red Bull Salzburg | |
ÖFB: tipico-Bundesliga | ||
2014/15 | FC Red Bull Salzburg | |
2015/16 | FC Red Bull Salzburg | |
2016/17 | FC Red Bull Salzburg | |
2017/18 | FC Red Bull Salzburg | |
ÖFB: tipico-Bundesliga (12er Liga) | ||
2018/19 | FC Red Bull Salzburg | |
2019/20 | FC Red Bull Salzburg | |
2020/21 | FC Red Bull Salzburg | |
ÖFB: ADMIRAL Bundesliga (12er Liga) | ||
2021/22 | FC Red Bull Salzburg | |
2022/23 | FC Red Bull Salzburg |
Bereits 1964 hatte Bundeskapitän und Austria-Manager Josef Walter ein umfassendes Konzept als Zehn-Punkte-Programm zur Neuorganisation der Nationalliga nach Vorbild der neuen deutschen Bundesliga ausgearbeitet, was etwa die Bilanzierung nach kaufmännischen Kriterien, eine Wirtschaftsprüfung sowie einen Standort mit mindestens 30.000 Einwohnern vorsah. Einige Vorgaben wurden vom ÖFB zur Saison 1965/66 umgesetzt, so vor allem die Auflösung des Vereins Österreichische Fußball-Staatsliga sowie die striktere Trennung zwischen Amateur- und Vertragsspieler. Josef Walter distanzierte sich jedoch von der seiner Ansicht nach verwässerten Reform. Die Nationalliga, die nun bald 16 Mannschaften umfasste, konnte die bisherigen Probleme nur wenig lösen. Weiterhin wurden zu schwache Teams aus den Regionalligen hinaufgespült, aber zumindest international konnten jedoch wieder kleinere Fortschritte gemacht werden. So wirkte sich bei der Nationalmannschaft die Aufhebung des Verbots von Auslandsengagements für österreichische Spieler, mit dem der Verband ursprünglich das weitere Absacken der A-Liga verhindern wollte, positiv aus.
Mit fast einem Jahrzehnt Verspätung wurden die ursprünglich gefassten Pläne weiterentwickelt und auch allesamt tatsächlich zur Saison 1974/75 umgesetzt. Die treibenden Kräfte kamen aus Niederösterreich. Der Admira-Wacker-Geschäftsführer Rudolf Matuschka versucht gemeinsam mit dem NÖFV-Präsident Karl Beck die Bundesliga-Reform umzusetzen. Die heftig umstrittene Reform brachte gleich vier Zwangsabstiege und eine Reduktion auf zehn Klubs, aber auch gleichzeitig wieder eine professionelle landesweite Nationalliga als zweite Spielstufe. Letztlich wurde aber mit klarer Mehrheit in Wien die Bundesliga-Reform am 21. April 1974 beschlossen. Die Bundesliga, alsbald unter dem neuen Namen „1. Division“, wurde zum Erfolgsmodell. Die Nationalmannschaft konnte sich sowohl bei der Weltmeisterschaft 1978 als auch 1982 unter den acht besten Teams platzieren, während die Austria im Europacup 1978 das Finale sowie 1979 und 1983 das Halbfinale und Rapid 1985 ebenfalls das Finale erreichten.
Auf Druck der Vertreter kleinerer Vereine wurde am 16. Mai 1982 die folgenschwere Entscheidung getroffen, die Erste Division wieder auf 16 Teams aufzustocken. Längerfristig zeigte sich dies als negativer Impuls; Liga-Präsident Reitinger meinte später, es sei ein Fehler gewesen, die Wünsche der Vereine transportiert und nicht bekämpft zu haben. Der Weg zurück zur Zehnerliga führte über die Kompromisslösung Play-off-System, bei dem die Erste und Zweite Division miteinander verschmolzen wurden. Letztendlich kam 1993 wieder die Rückkehr zur einstigen Bundesliga, die nun auch seit 1991 wieder mit dem Verein Österreichische Fußball-Bundesliga einem eigenen Verband unterstellt wurde. Nach einem letzten Hoch des Spitzenfußball mit den Europacupfinals von Austria Salzburg 1994 und Rapid 1996 wurde die immer größere finanzielle Diskrepanz zu anderen Ländern ein zusehends größeres Problem. Die Klubs engagierten seit dem Bosman-Entscheid zusehends Legionäre, von ursprünglich 33 ausländischen Spielern 1995 verdreifachte sich diese Zahl bis 2004, um sich so Ausbildungskosten zu sparen. Diese Entwicklung konnte durch eine gezielte finanzielle Förderung des Nachwuchses rückläufig gemacht werden. Davon ungeachtet führte die finanzielle Belastung neben Konkursen bei kleineren Profimannschaften mit den Insolvenzen bei FC Tirol, Sturm Graz und GAK auch zum Finanzcrash bei gleich drei Meistervereinen in nur wenigen Jahren.
In der Saison 1985/86 wurde der Modus durch einen Play-off-Modus ersetzt. Dieser hatte jedoch nur acht Saisonen Bestand, ehe der Verband auf das altbewährte System zurückgriff. Bis auf diese Periode schwankten nur die Anzahl der Vereine (8 bis 17) sowie in diesem Zusammenhang die Anzahl der Abstiegsplätze. Zeitweilig wurden auch Relegationsspiele (1912 und 1913, 1943, 1960, 1984 und 1994 bis 1998) ausgetragen. Eine folgenreiche Änderung war die der Regelung des Vorzugs einer Mannschaft bei Punktegleichheit. Ursprünglich war hier die Anzahl der Siege und nicht das Torverhältnis von Bedeutung, was unter anderem bei der Meisterschaft 1914 zu einem anderen Meister (WAF statt Rapid) als bei heutiger Regelung geführt hatte.
Am 7. Dezember 2009 wurde der bisherige Bundesligapräsident Martin Pucher durch den Steirer Hans Rinner abgelöst, der von 19 der 20 Vereine gewählt wurde und dabei 75 von insgesamt 80 möglichen Stimmen erhielt. Der erste Vizepräsident an der Seite Rinners ist der Manager und Finanzvorstand des FK Austria Wien, Markus Kraetschmer. Den Vertreter der Bundesliga, als höchste Spielklasse bildet der aktuelle Leiter der Red-Bull-Rechtsabteilung, Volker Viechtbauer. Weiters im Vorstand sind der zweite Vizepräsident Gerhard Stocker sowie der Vertreter der zweitklassigen Ersten Liga, Hubert Nagel, der gleichzeitig Präsident des Zweitligaklubs SC Austria Lustenau ist. Weiters wurde die Erweiterung des Aufsichtsrates von bisher fünf auf nunmehr acht Personen beschlossen.
Bis zur Saison 2017/18 spielten zehn Vereine während eines Meisterschaftsjahres, das sich in eine Herbst- und Frühjahrssaison unterteilte, einen doppelten Meisterschaftsdurchgang mit Hin- und Rückspielen aus, was bedeutet, dass jede Mannschaft im Laufe einer Saison viermal gegen jede andere Mannschaft antrat. Ein Meisterschaftsjahr währte in der Regel vom Juli eines Jahres bis zum Juni des darauf folgenden Kalenderjahres und erstreckte sich auf 36 Meisterschaftsrunden mit je fünf Spielen. Traditionelle Spielzeiten waren Samstagabend und Sonntagnachmittag. Der Tabellenletzte der österreichischen Fußball-Liga musste in die zweitklassige Erste Liga absteigen, im Gegenzug stieg der Meister der Ersten Liga direkt in die Bundesliga auf. Meister war jene Mannschaft, die am Ende der 36 Spieltage an erster Position steht, bei Punktegleichheit entscheidet die bessere Tordifferenz.
Im Mai 2016 wurde beschlossen, dass die Bundesliga ab der Saison 2018/19 auf 12 Vereine aufgestockt wird. Im Dezember 2016 wurde der neue Modus festgelegt. Dieser sieht vor, dass nach dem Grunddurchgang mit 22 Spieltagen (zwei Mal jeder gegen jeden) die Punkte halbiert werden und die Liga in eine Meistergruppe (bestehend aus den Top 6) und eine Qualifikationsgruppe (Plätze 7–12) geteilt wird. Innerhalb dieser Gruppen spielen die Teams erneut zwei Mal gegeneinander. Auch ist geplant, dass der 1. der Qualifikationsgruppe 2 Relegationsspiele um den letzten Europacupplatz gegen den 3. oder 4. der Meistergruppe bestreitet. Die zweite Spielklasse wird ab 2018/19 auf 16 Mannschaften aufgestockt, wobei Profi- und Amateurvereine zugelassen werden. Dieses Konzept wurde bei der Pressekonferenz von Vertretern der Bundesliga als „Übergangsliga“ bezeichnet. In der ersten Spielklasse wird es weiterhin einen Absteiger geben, in der zweiten Spielklasse 3 Absteiger.